Geschichte Plovdiv

 

Plovdiv kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Die archäologischen Funde lassen darauf schliessen, dass in dieser Region schon vor 8000 Jahren Menschen lebten. Eine richtige Siedlung bestand nachweislich vor 6000 Jahren und diese Gegend wurde seither ununterbrochen bewohnt.

In der Antike waren vor allem die Griechen die tonangebende Macht in dieser Region, doch schon bald nach dem Tode Alexanders des Grossen konnten die Thraker die Stadt wieder unter ihre Kontrolle bringen. Diese wurden später von einer neuen Grossmacht besiegt und die Stadt war nun Teil des Römischen Weltreiches. In dieser Zeit wurde Plovdiv zur Hauptstadt der Provinz Thracia und eine erste Blütezeit begann.

Heute noch findet man viele Bauwerke aus dieser Zeit, die den damaligen Einfluss von Plovdiv beweisen. Als sich dann das Römische Reich spaltete, wurde die Stadt der östlichen Regierungsgewalt unterstellt. Im 5. Jahrhundert wanderten dann zunehmend die Slawen in diesen Landstrich ein und das erste bulgarische Reich entstand. Plovdiv besass zu dieser Zeit eine sehr hohe strategische Bedeutung, weil man direkt an der Grenze zu Byzanz lag.

Im 14. Jahrhundert begann dann nach einer unruhigen Epoche eine Phase der Stabilität, als Plovdiv von den Osmanen erobert wurde. Es begann ein rascher wirtschaftlicher Aufstieg der Stadt, weil man an der wichtigen Transitroute zwischen Europa und Asien lag. Diese Ruhe wurde erst im 19. Jahrhundert gestört als ein Kirchenkampf einsetzte, in dessen Zentrum Plovdiv stand. Doch die Lage beruhigte sich schon bald wieder, weil die Osmanen die Bulgaren als Volk anerkannten und die Religion respektierten. Dies war ein erster Schritt zur späteren Unabhängigkeit.

Im Jahr 1877 begann der russisch-türkische Krieg, in dessen Verlauf die Osmanen aus der Stadt vertrieben wurden. Plovdiv wurde zur ersten Hauptstadt des Landes und beherbergte die zeitweilige russische Regierung. Im Westen nahm man mit Besorgnis Notiz von dieser Entwicklung und Plovdiv wurde nach politischen Verhandlungen wieder unter die Verwaltung der Osmanen gestellt. In den nächsten Jahrhunderten spielte Plovdiv eine untergeordnete politische Rolle und Sofia konnte sich als Hauptstadt behaupten.

 

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